Die Saison im Zeitraffer

Ein völliger Neuanfang

Mit dem neuen Trainer Valérian Ismael, der von den Amateuren des VfL Wolfsburg gekommen war, und einer völlig veränderten Mannschaft geht der Club das Unternehmen „sofortiger Wiederaufstieg“ an. 22 Abgänge, darunter viele Stammspieler wie z.B. Hiroshi Kiyotake, Makoto Hasebe, Timothy Chandler, Marvin Plattenhardt, Mike Frantz, Alexander Esswein, Josip Drmic und Daniel Ginczek, stehen 23 Neuzugänge wie Rückkehrer Jan Polak, Allesandro Schöpf von Bayern München, Jakub Sylvestr der Torschützenkönig der 2. Liga, Niclas Füllkrug, der zuvor in Fürth gespielt hat, und Guido Burgstaller gegenüber.


Ein Derby zum Vergessen

Zum Saisonauftakt schießt Jakub Sylvestr den Club gegen Erzgebirge Aue, seinen alten Verein, mit seinem Tor zum ersten Saisonsieg. Der Spielplan will es so, dass schon am zweiten Spieltag das Derby bei der SpVgg Greuther Fürth ansteht. Nach 17 Minuten führt Fürth nach Toren von Abdul Rahman Baba und Goran Sukalo bereits mit 2:0. In der 35.Minute erzielt Javier Pinola entschlossen den Anschlusstreffer. Kurz nach der Pause dann Pech für den Club: Niclas Füllkrug hämmert in der 50. Minute einen Freistoß an den Pfosten, für viele Nürnberger der Knackpunkt des Spiels. Doch anstatt 2:2 steht es sieben Minuten später erneut durch Baba 3:1 für Fürth. Die Nürnberger ergeben sich in ihr Schicksal, Trainer Ismael wirkt an der Seitenlinie hilflos und schockiert. 76. Minute 4:1 für Fürth durch Tom Weilandt und dann noch in der 87. durch Robert Zulj das 5:1.

„Wenn man so viele individuelle Fehler macht, wie wir heute, ist es schwer Punkte zu holen. Das ist unsere Lehre heute“, kommentiert Ismael. Frank Kramer, sein Gegenüber aus Fürth, tut sich da leichter: „Die Jungs haben ein tolles Spiel gemacht. Wir haben Druck ausgeübt und eiskalt zugeschlagen, wenn sich die Chance ergeben hat."


Nicht erfüllte Erwartungen und ein neuer Trainer

Nach dieser Niederlage erreicht die Stimmung bei den Verantwortlichen und den Fans des 1. FCN den Tiefpunkt, vier Tage später verabschiedet sich der Club auch noch sang- und klanglos beim MSV Duisburg mit 0:1 aus dem DFB-Pokalwettbewerb. Nach einem 0:1 zu Hause gegen den FSV Frankfurt folgt ein überraschendes 4:0 bei Union Berlin durch Candeias, Gebhart, Mlapa und Koch. Doch die Wende tritt nicht ein.

Es folgen drei deutliche Niederlagen mit insgesamt 0:8 Toren und ein Abrutschen auf den Relegationsplatz 16. Zwei Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen später wird Trainer Ismael am 10. November beurlaubt. Auf Platz 13 hat man nur noch zwei Punkte Abstand zu einem direkten Abstiegsplatz. Der Schweizer René Weiler, der zuvor den FC Aarau trainiert hatte, soll es nun richten.

Sein Einstand gelingt mit einem 2:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt. Zwei Siege gegen 1860 München und beim VfR Aalen sowie eine Niederlage bei Eintracht Braunschweig lassen den Club bis zur Ende der Hinrunde in die erste Tabellenhälfte kletter: Platz 9, zwei Plätze vor Greuther Fürth.


Ein torloses Derby

Wieder ist es Jakub Sylvestr, der zum Rückrundenstart den 1:0-Erfolg bei Erzgebirge Aue unter Dach und Fach bringt. Im Derby im heimischen Stadion entwickelt sich ein ausgeglichenes, intensives Spiel. Torlos geht es in die Pause. In der 52. Minute sieht der Fürther Stephan Schröck Gelb-Rot, doch in Überzahl tut sich der Club sehr schwer. Fürth steht tief, die Weiler-Elf findet kaum eine Lücke und leistet sich viele einfache Fehler. So gibt es keine Tore im 258. fränkischen Derby. Und der Club verabschiedet sich mit nur einem Punkt gegen die Nachbarn in die Winterpause.


Durchwachsene Ergebnisse

Das neue Jahr beginnt mit einer 1:2-Niederlage beim FSV Frankfurt. Vier Tage zuvor hatte der Club sich von seinem langjährigen Finanzvorstand Ralf Woy getrennt. Zwei Siegen gegen Union Berlin und in Düsseldorf sowie einem Unentschieden zu Hause gegen den KSC folgen vier Niederlagen am Stück gegen Heidenheim, Kaiserslautern, Bochum und Leipzig. Damit ist endgültig klar, dass der Club mit dem Aufstiegsrennen nichts mehr zu tun haben wird.

Die Unruhe im Verein nimmt mit dem mittelmäßigen Abschneiden der Mannschaft zu. Auch sportlich geht es durchwachsen weiter. Zwei Niederlagen gegen St. Pauli und 1860 München stehen noch zwei Siege über Braunschweig und Aalen und zwei Unentschieden gegen Darmstadt und bei Ingolstadt zu Buche.


Negatives Torverhältnis

Am Ende belegt der 1. FC Nürnberg Platz 9. 13 Siege stehen 15 Niederlagen bei sechs Unentschieden gegenüber. Das Torverhältnis lautet 42:47.Am Treffsichersten war der schnell als Fehleinkauf eingestufte Sylvestr mit neun Toren vor Guido Burgstaller (6) und Allesandro Schöpf (5). 21-mal hütet Patrick Rakovsky das Tor, 14-mal der altgediente Raphael Schäfer.